Tätigkeiten und Mitarbeiter:innen

GRI 2-6 bis GRI 2-8

2-6 Aktivitäten, Wertschöpfungskette und andere Geschäftsbeziehungen

Die EB ist ein genossenschaftlich organisiertes, nachhaltig ausgerichtetes Kreditinstitut, das im Finanzkreislauf von Kirche, Gesundheits- und Sozialwirtschaft verankert ist. Aufgrund ihrer christlichen Wertebasis stellt die umfassende Integration von Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell der Bank die logische Konsequenz dar. Bereits in der Gründungsurkunde der Bank wird explizit auf sie als „Pionier der Nachhaltigkeit“ sowie auf die nachhaltige Geschäftspolitik zum Wohle von Kirche, Diakonie sowie Gesundheits- und Sozialwirtschaft eingegangen. Seit der Gründung fördert die EB die Geschäfte ihrer Mitglieder und Kund:innen und stärkt somit die Institutionen und Einrichtungen aus Kirche sowie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.  

Zum Stichtag 31.12.2023 ist die EB mit einer Bilanzsumme von 8.741,6 Mio. Euro und 419 Mitarbeiter:innen eine der größten Kirchenbanken Deutschlands. Als wesentliche ökonomische Kennzahlen für das Berichtsjahr sind das Gesamtkreditvolumen mit rund 6.754,8 Mio. Euro, das neue Kreditvolumen in Höhe von 741,4 Mio. Euro sowie die Gesamtkapitalquote in Höhe von  17,30 % zu nennen. 

Die EB bedient zwei strategische Geschäftsfelder: Zum einen ist sie auf dem Markt für Privatkund:innen in Deutschland tätig und zum anderen auf dem Markt für institutionelle Kund:innen in Deutschland und Österreich. Die Beratung der Privatkund:innen erfolgt ausschließlich zentral von Kassel aus (schriftlich, telefonisch, elektronisch). Den Institutionen und Einrichtungen aus Kirche sowie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft stehen neben zentralen Spezialisten- und Serviceeinheiten bundesweit persönliche Ansprechpartner:innen für die Betreuung zur Verfügung.  

Im Kapitel ‚Ökonomische Verantwortung‘ sind die Branchen für die Vergabe von Krediten detaillierter dargestellt, wobei die erneuerbaren Energien ein vergleichsweise jüngeres Geschäftsfeld für die EB sind.  

Alle Tochtergesellschaften der EB sind in Deutschland tätig. Die EB-SIM, die EB-KS und die EB Consult bedienen darüber hinaus auch den österreichischen Markt. Die EB-SIM ist zusätzlich in der Schweiz aktiv (D-A-CH-Raum).   

Die Bank richtet ihr gesamtes Leistungsangebot an der Nachhaltigkeit aus und baut ihre Expertise im Bereich der Nachhaltigkeit kontinuierlich zielgerichtet aus. Das Leistungsspektrum reicht von banküblichen Einlagen- und Finanzierungsprodukten über Angebote zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs bis hin zur Beratung und Vermittlung von Investment- und Versicherungsprodukten sowie der Wertpapierabwicklung (Verwahrstelle). Darüber hinaus werden neben den Bankprodukten auch die Leistungen der Tochtergesellschaften bzw. Dritter angeboten. 

Das Privatkundengeschäft umfasst alle klassischen Themen vom Zahlungsverkehr über das Anlagegeschäft bis hin zur Bereitstellung langfristiger Baufinanzierungen.
Das Geschäft mit den institutionellen Kund:innen umfasst alle Themen vom Zahlungsverkehr bzw. Liquiditätsmanagement über das Vermögensmanagement bis hin zum Finanzmanagement der Institutionen.  

Die EB unterscheidet bei Betriebsstätten in Standorte und Gebäude. Dabei ist sie an 10 Standorten vertreten bzw. in 11 Gebäuden in Deutschland ansässig. 

Im Berichtsjahr hat die EB 124 A Produkte angeboten, wovon in der Hausmeinung 124 A als nachhaltig eingestuft sind – das entspricht 100,0 %. Mit den angebotenen Produkten hat die EB auf ihren bedienten Märkten Netto-Umsatzerlöse i.H.v. 237.559.694,18 Euro erzielt. 

Die EB bietet keine Produkte und Dienstleistungen an, die auf bestimmten Märkten verboten oder Gegenstand von Bedenken von Stakeholdern oder öffentlichen Diskussionen sind. Um die Qualität ihrer nachhaltigen Produkte sicherzustellen, existieren Produktbewertungsprozesse, z. B. für Fondsprodukte, die dem Nachhaltigkeitsanspruch der EB Rechnung tragen.  

In der Wertschöpfungskette pflegt die EB Geschäftsbeziehungen insb. zu   

  1. banküblichen Dienstleister:innen wie Unternehmen aus dem genossenschaftlichen Verbund (z. B. DZ-Bank, Union Investment), IT-Dienstleistern (z. B. Atruvia AG als zentrales Rechenzentrum), Beratungsgesellschaften und  
  2. zu Unternehmen zur technischen Versorgung der genutzten Immobilien und Mobilitätsleistungen sowie zu  
  3. Lieferant:innen wie Cateringservices oder Großhändlern für Büroartikel.
     

Die EB hat bereits seit 2011 nachhaltige Mindeststandards für ihre Einkaufsprozesse definiert. Diese hat die EB im Jahr 2015 in einer Beschaffungsordnung zusammengefasst. In dieser ist u. a. festgelegt, dass ökologische und soziale Kriterien beim Einkauf von Produkten berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise sind solche Produkte zu bevorzugen, die langlebig und reparaturfreundlich sind. Oder es sollen Produkte mit einem Umweltzertifikat wie der „Blaue Engel“ oder das „Fair-Trade“-Siegel vorrangig ausgewählt werden. Die jüngste Aktualisierung wurde Ende 2022 begonnen und wird im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen, u. a. werden Biodiversitätskriterien ergänzt.  

Die Tochtergesellschaften EB-KS, EB Consult, EB-RE und EB-SIM nutzen zur Bestellung von Waren das gleiche System wie die EB. Aus diesem Grund übernehmen die Tochtergesellschaften die Mindeststandards der EB für die Beschaffung.

Neben der Beschaffungsordnung ergänzt seit 2017 ein Dienstleisterkodex den Rahmen für das gesamte nachhaltige Beschaffungsmanagement und die Zusammenarbeit mit Vertragspartnern. Mit der Anerkennung des Dienstleisterkodex verpflichten sich die Vertragspartner der EB, die ökologischen und sozial-ethischen Standards der Bank sowie die Prinzipien des UN Global Compacts einzuhalten. Dazu zählen bspw. in der ökologischen Verantwortung die Erfüllung von geltenden Umweltanforderungen oder die Optimierung des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen. Im Rahmen der sozialen Verantwortung verpflichten sich die Dienstleister der EB, dass beispielsweise Löhne und Gehälter den geltenden Gesetzen oder Standards entsprechen oder den Mitarbeitenden das Recht auf Versammlungsfreiheit gewährt wird.  

Seit der Einführung der „Engagement-Strategie“ im Jahr 2019 werden regelmäßig strukturierte Dialoge mit für die EB und EB-SIM relevanten Gruppen geführt. Entsprechend der Zielsetzung der Engagement-Strategie, ihre unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu verstärkten Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung zu motivieren, wie sie in den UN Sustainable Development Goals (SDGs) definiert werden, sollen auch Dienstleister:innen umfassender bei den Nachhaltigkeitsaktivitäten der EB berücksichtigt werden. 

Die Inhalte des Dienstleisterkodex und der Engagement-Strategie sind auf der Homepage der EB in ihrer jeweils gültigen Fassung veröffentlicht.  

Ziel der EB ist es, dass alle neuen Vertragspartner den Dienstleisterkodex anerkennen oder einen vergleichbaren eigenen Code-of-Conduct (Verhaltenskodex) vorweisen können. Durch einen aktiven Dialog forciert sie eine Steigerung der Akzeptanz des Dienstleisterkodex, um damit selbst zur Steigerung von Transparenz und Ressourceneffizienz beitragen zu können. Die in der EB im Jahr 2021 geschaffenen Strukturen für die Weiterentwicklung des Dienstleistermanagements mündeten im Berichtsjahr 2022 in einer Dienstleisterbefragung. Dazu wird in den Kapiteln‚ Ökologische Verantwortung‘ und ‚Soziale Verantwortung‘ näher berichtet.

Bei der Mehrheit der Tochtergesellschaften wird ebenfalls ein Dienstleisterkodex eingesetzt, der dem der EB inhaltlich vollständig entspricht. Im Zuge der sukzessiven Implementierung der Nachhaltigkeitsgrundsätze ist bei allen Unternehmen der EB-Gruppe beabsichtigt, dass alle relevanten Nachhaltigkeitsvereinbarungen und
-erklärungen auch von den Tochtergesellschaften adaptiert werden. Zu diesen Standards gehört auch der Dienstleisterkodex.  

Die Gesellschaften der EB-Gruppe arbeiten in der Regel langjährig mit ihren Vertragspartner:innen und Dienstleister:innen zusammen. Bei der Auswahl der Dienstleister:innen wird darauf geachtet, dass sie ihren Sitz in Europa, vorrangig in Deutschland, haben. Sowohl die Evangelische Bank als auch die Tochtergesellschaften bevorzugen sowohl aus ökologischen als auch aus sozial-ethischen Gründen die Zusammenarbeit mit regionalen Partner:innen.  

Bei Verstößen gegen den Dienstleisterkodex behält sich die EB-Gruppe vor, eine stufenweise Eskalation einzuleiten, die bis zu einer Auflösung der Geschäftsbeziehung führen kann.  

Die EB fokussiert sich auf ihre o.g. traditionellen strategischen Geschäftsfelder (über 75.000 Kund:innen), wobei sich die Tochtergesellschaften insb. auf die Bereitstellung spezieller Produkte, Dienstleistungen und Services für die Bank selbst oder die Kernklientel der Bank konzentrieren. Beispielsweise bietet die EB-SRE die Immobilienentwicklung und die EB Consult die Beratung als vorgelagerte Tätigkeit zur möglichen Finanzierung durch die EB an. Im Gegensatz dazu ist die EB-KS der Spezialist für die Servicedienstleistungen der EB.  

Die EB und ihre Tochtergesellschaften sind bestrebt, mit den Kund:innen möglichst langfristige Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Diese sind i.d.R. entweder über langfristige Immobilienfinanzierungen und/oder durch die Kapitalanlage geprägt.  

Bei der Immobilienfinanzierung handelt es sich überwiegend um Immobilienkredite aus den o. g. Kundengruppen und können bspw. für nachhaltige Wohneinrichtungen, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen verwendet werden.  

Die Kund:innen stammen aus den Märkten, in denen die Gesellschaften der EB-Gruppe aktiv sind. Grundsätzlich erbringen die Kund:innen Dienstleistungen im Bereich der Kirche, Gesundheits- und Sozialwirtschaft. 

Exemplarisch wird u. a. die Wertschöpfungskette durch die Finanzierung von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen erweitert, da in den Einrichtungen neben der Integration bzw. Eingliederungsleistung von Menschen mit Behinderungen auch Produkte und Dienstleistungen hergestellt werden. Diese sind mannigfaltig und können vom Recycling, der Wäscherei bis hin zur Logistik reichen.  

Die EB unterhält keine weiteren relevanten Geschäftsbeziehungen, die außerhalb der oben beschriebenen Wertschöpfungskette liegen.  

Im Berichtsjahr 2023 kam es zu keinen signifikanten Änderungen bezüglich der Größe, der Struktur, der Eigentumsverhältnisse oder der Lieferkette der EB-Gruppe. Es wurde lediglich die Sterndamm GmbH gegründet.  

2-7 Angestellte

Für die Erhebung der Personaldaten nutzt die EB das Personalmanagementsystem Perbit. Dieses System wird monatlich über eine Schnittstelle zur Abrechnungssoftware aktualisiert.  

Die Personaldaten wurden im Personalmanagement für diesen Bericht aufbereitet und beziehen sich entweder auf das Gesamtjahr 2023 oder auf den Stichtag 31. Dezember 2023.  

Für die Zusammenstellung dieser Daten wurden die Beschäftigtenanzahlen herangezogen. Wenn in diesem Bericht Vollzeitäquivalente (VZÄ) verwendet werden, dann ist dies ausdrücklich gekennzeichnet.  

2023
EB-Gruppe
Evangelische Bank

Mitarbeiter:innen (Anzahl)


603


419


davon Männer


339


240


davon Frauen


264


179


Mitarbeiter nach Arbeitsvertrag (Anzahl)


339


240


davon unbefristet


310


222


davon befristet


29


18


Mitarbeiterinnen nach Arbeitsvertrag (Anzahl)


264


179


davon unbefristet


244


168


davon befristet


20


11


Mitarbeiter nach Arbeitszeitmodell (Anzahl)


339


240


davon Vollzeit


302


230


davon Teilzeit


37


10


Mitarbeiterinnen nach Arbeitszeitmodell (Anzahl)


264


179


davon Vollzeit


158


116


davon Teilzeit


106


63


An dieser Stelle wird auf die Aufschlüsselung nach Region – früher Nord, Mitte, Süd – für die EB und EB-Gruppe verzichtet, da dies aufgrund der überwiegenden Tätigkeit in Deutschland keine Relevanz hat. 

Mitarbeiter:innen mit nicht garantierten Arbeitszeiten gab es im Berichtsjahr nicht. 

Befristungen treten bei der EB lediglich im Rahmen von Werkstudenten- und Auszubildendenverträgen sowie bei der Einstellung von Trainees auf. Auch gibt es Sachgrundbefristungen im Rahmen von Elternzeitvertretungen.  

Überdies bietet die EB ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit an, in Teilzeit zu arbeiten, um ihnen ein höheres Maß an Flexibilität und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten. 

Saisonale Schwankungen treten in der EB nicht auf. 

 2-8 Mitarbeiter:innen, die keine Angestellten sind

Die geschäftlichen Aktivitäten werden von den Stammkräften der Bank durchgeführt. Externe Mitarbeiter:innen setzt die Bank in keinem erheblichen Maße und nur im Rahmen des Spitzenausgleichs ein.